Gewohnheiten sind der Zement unseres Seins! Sie stabilisieren und stärken uns, entlasten Gehirn und Seele. Unser Verhalten muss nicht immer wieder neuer erlernt oder überprüft werden. Da alles zwei Seiten hat, können sie auch Störungen und Verhärtungen verursachen, uns statisch und unbeweglich werden lassen.
Wenn Sie zu der Erkenntnis gekommen sind, dass weniger oder nur noch in besonderen Momenten Kaffee richtig für Sie ist, führt diese Einsicht noch lange nicht zu einer Verhaltensänderung. Im Gegenteil, wenn Ihr Genusszentrum im Gehirn mitbekommt, dass da vielleicht etwas wegfällt, dann verstärkt sich das Bedürfnis danach deutlich und die Erklärungen, warum man ohne gar nicht klar kommt, bringen die interessantesten Stilblüten hervor.
Ja! Es ist sehr schwer und kann lange dauern, Gewohnheiten zu verändern, selbst wenn jede Einsicht und Bereitschaft vorhanden ist. Die Erkenntnis und das Wissen allein führen zu keiner Veränderung. Dafür braucht es zwei Dinge: 1. braucht der Organismus die für ihn genau richtige Nähr- und Vitalstoffzufuhr, um nicht zum Beispiel immer wieder ein Appetit-Empfinden zu haben, obgleich es keinem echten Hunger und Nahrungsbedarf entspringt. 2. Unser Gehirn ist neuroplastisch! Das heißt, es passt sich unserer Nutzung an. Das macht es so schwer, über eine längere Zeit eingeübte Gewohnheiten zu überwinden. Erkenntnis und auch die stärkste Bereitschaft, die beiden meisten durchaus vorhanden ist, reichen überhaupt nicht. Veränderung mu ss bewusst und aktiv trainiert werden.
Und was heißt das jetzt?
Bleiben wir bei dem Beispiel Kaffee, dass auf jedes andere, nicht der Gesundheit dienliche Verhalten und Konsumieren übertragbar ist:
Gemeinsam werden wir uns daran machen, Sie zu ent-täuschen. Nicht, dass wir Sie traurig machen, sondern: wir werden versuchen, Täuschung auszumachen und sie aufzuheben. Wenn Sie zum Beispiel über die Jahre an Gewicht zu gelegt haben, werden Sie sich damit möglicherweise nicht sonderlich wohl fühlen und es vielleicht schon mit verschiedenen Diäten versucht haben. In der Regel haben diese nur kurzfristige Effekte. Und warum? Nicht, weil wir nicht klug oder konsequent genug wären, sie richtig umzusetzen. Nein!
Als die ganze Diät-Wahnsinns-Industrie dem gesunden Menschsein noch nicht in die Parade gefahren und mit unfassbare Heilsversprechen die Menschen belügt und ihr Leid zum ökonomischen Vorteil ausbeutet, kannte der Volksmund noch das Wort
Kummer-Speck! Hier steckt doch alles drin.
Die entscheidende Frage VOR dem Abnehmen darf nicht heißen, wieviel Kalorien darf ich pro Tag zu führen und wie viele muss ich verbrennen, sondern muss lauten: Warum braucht meine Seele eine mehr oder weniger ausgeprägten Schutzpanzer, Rettungsring? Wo ist in meinem Leben etwas nicht in Balance? Warum brauche ich Seelen-Tröster? Warum überhaupt Chips beim Fernsehen und dann ist die Tüte auch noch immer leer, obgleich ich weiß, dass das höchst ungesund ist, mich rund und träge macht und mir einfach nicht bekommt.
Das gilt in allen anderen Lebensbereichen auch! Sie sind unglücklich mit Ihrer Arbeit? Und haben die schnelle Erklärung, dass sie doch keine andere Chance haben, weil, zu jung, zu alt, zu groß zu klein, zu schlau, zu dumm, zu-was-auch-immer. Wenn wir hier die Täuschung aufheben wollen, müssen wir uns der Frage stellen, warum denke ich, dass ich nicht gut genug bin, keine andere Chance habe? Und die Fortgeschrittenen dürfen dann die Frage noch präziser formulieren: Warum denkt ETWAS in mir, das ich nicht gut genug etc. bin?
Natürlich ist jede Veränderung mit einem enormen Aufwand verbunden! Natürlich fällt es sehr schwer, vertraute Gewohnheiten aufzugeben. Natürlich ist es schwer, aus der Komfortzone herauszukommen. Aber das ist halt der Unterschied zwischen Dasein und leben !
Verhaltensänderungen brauchen biochemische Voraussetzungen, also: Mineralstoffe, Spurenelemente, Enzyme und so vieles mehr, damit unser Gehirn und Organismus richtig funktionieren kann. Und wenn hier alles in Balance ist, ist auch unser Befinden in Balance. Ein ausgeglichener Gemütszustand (nicht der, mit dem wir uns in Resignation zurechtgefunden haben) erfordert einen ausbalancierten Organismus und umgekehrt.